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Speicher III Hafenweg Münster
Projekt­informationen
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Speicher III Hafenweg Münster

NutzungAusstellung, Büro und Wohnen
OrtMünster
Jahr2016
BGF4.760 qm
Begrenzter Realisierungswettbewerb

Als eine Art Schlussstein wird das neue Gebäude für den Coppenrath Verlag am Hafenweg die Gebäudereihe bis zu den ehemaligen Osmo-Hallen vervollständigen. Sobald die vollständige Entwicklung des Stadthafens in Münster abgeschlossen sein wird und auch die Bebauung des ehemaligen Postgeländes abgeschlossen ist wird das Gebäudeensemble eine wichtige Gelenkfunktion zwischen dem Hansaviertel und dem Hafen wahrnehmen können.

Daher ist dem Gesamtensemble der drei Speichergebäude eine hohe städtebauliche Bedeutung beizumessen. Bei der Aufgabe, dem denkmalgeschützten, ehemaligen Getreidespeichergebäude einen angemessenen Neubau an die Seite zu stellen ist vor allem auf eine Haltung geachtet worden die auch beide historischen Speichergebäude kennzeichnet.

Zwischen Speicher II und Neubau wird eine Platzsituation vorgeschlagen, die in ihren Proportionen aus dem Bestand abgeleitet ist. Mit dem zweiten Bauabschnitt erhält der Platz seine abschließende Fassung auch Richtung Norden. Der Platz wird auf dem Sockel des Neubaus in der Höhe des Erdgeschossfußbodens vom Bestandsgebäude liegen. Auf diese Weise ist eine stufenlose Verbindung zwischen den beiden Gebäuden möglich. Den Niveauunterschied zur Wasserkante vermittelt eine breite Freitreppe. Auch zum Hafenweg werden Treppen geplant um eine möglichst große Zugänglichkeit für die zahlreichen Fußgänger zu schaffen.

Im Foyer betritt man den Aufzug der alle Geschosse von der Tiefgarage bis zum Dachgeschoss erschließt. Im Erdgeschoss gibt es auf der Wasserseite einen großen, flexiblen Raum der einerseits als repräsentative Ausstellungsfläche dient andererseits aber auch ein großzügiger Gastraum sein kann. Die Veranstaltungsküche ist diesem Raum angelagert.

Ein Lastenaufzug kann sowohl für Küchen- als auch für Ausstellungszwecke genutzt werden und verbindet die Lageräume im Untergeschoss mit dem Erdgeschoss. Auf der Nordseite, zur Gasse zwischen erstem und zweitem Bauabschnitt, ist ein großes Schaufenster angedacht um permanente Ausstellungsmöglichkeiten als Ergänzung zum großen Raum auf der Südseite zu haben.

Die Planung der Tiefgarage sieht optional die Möglichkeit einer zweiten Untergeschossebene und deren Erschließung über eine einspurige Rampe mit Ampelsteuerung vor. Die Zufahrtsrampe liegt wie vorgegeben an der östlichen Grundstücksgrenze zum Hafenweg. Ab dem ersten Obergeschoss bieten offene, freie Grundrissflächen verschiedene Möglichkeiten der Büroorganisation. Auch zukünftige Umstrukturierungen lassen sich flexibel im Grundriss abbilden. Der Treppenkern und die durchgehenden Schächte schaffen die Möglichkeit über einen Flur in den Obergeschossen eine spätere Wohnnutzung zu realisieren und jeweils bis zu sechs Wohnungen auszubilden.

Das Dachgeschoss mit dem großzügigen Apartement kann als Betriebsleiterwohnung genutzt werden. Die überdachte Dachterrasse bietet umlaufend eine großartige Aussicht über Münster und den Stadthafen.

Der schlanke Riegel entlang des Hafenwegs an der Nordseite des Grundstücks bildet den zweiten Bauabschnitt. Dieser ist auch auf dem Konstruktionsraster des ersten Bauabschnitts entwickelt und steht daher in gleicher Ordnung auf dem gemeinsamen Sockel.

Auch hier gibt es im Erdgeschoss zunächst umlaufend quadratische Klinkerstützen und eine 50cm starke horizontale Klinkerdecke. Die Obergeschosse sind in Sichtbeton konstruiert und nehmen so wieder das Thema vom 5.Obergeschoss des ersten Bauabschnitts auf.

Der vorliegende Entwurf basiert auf einer strengen modularen Ordnung, die aus den verschiedenen erforderlichen Funktionsbereichen differenziert abgeleitet wird. Länge und Breite orientieren sich an den Abmessungen des Denkmals.

Die sorgfältig gegliederte Gebäudehülle besteht aus einer roten Klinkerfassade und großzügigen Lochfenstern welche mit senkrechten Lisenen gegliedert sind und sich so in das prägende Bild der steinernen Speichergebäude einfügt. Als feingliedrigere Fortsetzung der massiven Stützen im Erdgeschoss nehmen die Lisenen die vertikale Struktur in den Fassaden der bestehenden Speicher auf und führen Sie bis in das Dachgeschoss weiter, wo sie als schlanke Sichtbetonstützen das filigrane Dach tragen. Die beige Farbe des Sichtbetons orientiert sich an den beigen Klinkerflächen in der Fassade des Speichers II.

Die Außenflächen sind geprägt von der Charakteristik des Hafens. Die Promenade an der Wasserseite wird in Grauwacke-Pflasterung und mit den Sichtbetonelementen als Bänke weiter geführt. Der Platz auf dem Sockel erhält eine Bänderung im Konstruktionsraster des Gebäudes aus Klinker-Rollschichten. Die Felder sind in Sichtbeton gefüllt. Der Beton hat den gleichen beigen Farbton wie das aufgehende Gebäude des zweiten Bauabschnitts.

Im Mittelpunkt des Platzes könnte eine großformatige Plastik gut zur Geltung kommen. Vor dem Sockel an der Ostseite werden die notwendigen Fahrradstellplätze ausgewiesen.