Sekundarschule Dülmen
Nutzung | Bildung |
Bauherr | Stadt Dülmen |
Ort | Dülmen |
Jahr | 2017 |
BGF | 11.035 qm |
Realisierungswettbewerb 2017 | Ankauf |
Gestaltung
Bei der Aufgabe, die denkmalgeschützte, ehemalige Hermann-Leeser-Schule angemessen zu erweitern sollte vor allem das Erscheinungsbild zum Charleville-Mèziéres-Platz unangetastet bleiben. Daher wird eine Erweiterung vorgeschlagen die sich auf der Nordseite analog aus der Gebäudeform ergibt und über das neue „Forum“ an den Bestand angeschlossen wird. Der vorliegende Entwurf basiert auf einer modularen Ordnung, die aus den verschiedenen Funktionsbereichen differenziert abgeleitet wird. Gleichzeitig wird durch den Ansatz, einen auf dieser modularen Ordnung den Bestand ergänzenden, möglichst kompakten und zusammenhängenden Baukörper zu entwickeln, das Bestreben nach einer wirtschaftlichen und energiesparenden Grundlayout unterstrichen.
Ein rechteckiger, 6-geschossiger Baukörper wird –auf einem verbindenden Sockelgeschoß ruhend- dem unter Denkmalschutz stehendem Schulgebäude zur Seite gestellt. Dieser Baukörper greift an seiner Ostseite eine existierende Raumkante auf; auf der Westseite springt der Neubau gegenüber dem Bestand leicht zurück und formt auf dies Art und Weise einen Vorhof.
Städtebauliche Einbindung
Die leicht verständlichen Wegebeziehungen laden auch Außenstehende auf den neuen Bildungscampus ein. Das Gebäudeensemble wird sowohl über die Ost- als auch seine Westseite (barrierefrei) über einen Tiefhof erschlossen. Von hier gelangt man jeweils in das Forum, das als zentraler Verteiler und Bindeglied zwischen Alt- und Neubau dient.
Von Süden betrachtet tritt der Neubau nahezu vollständig hinter dem denkmalgeschützten Altbau zurück und unterstreicht so dessen Prominenz im Dülmener Stadtbild. Das 7-geschossige Volumen des Neubaus offenbart sich dem Betrachter von Westen oder Osten kommend; dem Altbau gleichberechtigt zur Seite stehend.
Die Höhe des Neubaus vermittelt zwischen den unterschiedlichen Firsthöhen des Bestandsgebäudes. Die erforderlichen Abstandsflächen zu den Nachbargrundstücken werden eingehalten und die Baumasse des Neubaus korreliert mit der des Bestandes, so daß eine Einfügung der Neubaumaßnahme in seine Umgebung gem. §34 BauGB als gesichert betrachtet werden kann.
Funktion
Die über dem Sockelgeschoß aufgehenden Geschoße des Neubaus beherbergen die Klassenräume der Jahrgangsstufen. Die Klassenräume, die jeweils an einen Gruppenraum angeschlossen sind, gruppieren sich um eine großzügige Mittelzone, die als offener Lehrbereich dient. Dieser offene Lehrbereich kann mittels Möblierung in vielerlei Hinsicht zusätzlich strukturiert werden und somit Zonen für sowohl gemeinschaftliches als auch Selbstlernen den Schülern anbieten.
Ausgehend vom ersten Obergeschoss, in dem die Fünftklässler untergebracht werden sollen, „klettern“ die Schüler die Bildungsleiter empor. Mithin sollten die Schüler der 10. Klassen im obersten Geschoß des Neubaus untergebracht werden.
Im Altbau sind neben der Schulverwaltung sämtliche Fachräume untergebracht. Um den komplexen Anforderungen des Raumprogramms gerecht zu werden, wird der Außenraum des u-förmigen Altbaus „gefüllt“. Eine Aufzuganlage wird ergänzt, um sämtliche Geschoße des Bestandes barrierefrei erreichen zu können. Die Ausbauqualitäten in den Unterrichtsräumen entsprechen den modernen Schulbaustandards. Beläge und Mobiliar für die Räume sind robust und multifunktional nutzbar.
Das den Neu- und Altbau verbindende Sockel- und Eingangsgeschoß beherbergt das Schulforum, in dem viele Aktivitäten stattfinden werden können. Es dient als sowohl als Treffpunkt, Agora, Speisesaal und teilweise Selbstlernzentrum als auch als Versammlungsraum bei Schulfesten oder Ähnlichem.