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Erweiterung Rathaus Dessau
Projekt­informationen
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Erweiterung Rathaus Dessau

OrtDessau
Jahr1993
Fertigstellung1997

Prof. J.P. Kleihues mit Peter Bastian

 

1991 wurde ein Wettbewerb für die Erweiterung des Rathauses der Stadt Dessau ausgelobt. Zwischen dem 1906 von den Architekten Reinhard und Süssenguth errichteten stark historischen Rathaus und der Marienkirche sollte in einer städtebaulich sehr spannenden und engen Situation die Rathauserweiterung errichtet werden. Der ortsansässige Architekt Bankert erhielt mit einem sehr umstrittenen Entwurf den 1.Preis und wir den 2.Preis. Der sehr expressive Entwurf von Bankert hatte jedoch funktionale und wirtschaftliche Nachteile, so dass in den folgenden zwei Jahren beide Entwürfe lebhaft diskutiert wurden. Der Journalist Günter Kowa schrieb zu dieser Debatte in der FAZ den vielbeachteten Artikel „Die Wahl zwischen zwei Welten“. 1994 entschied sich die Stadt nach mehreren Überarbeitungen von beiden Parteien aus den o.g. Gründen für unseren Entwurf.

Über einer Tiefgarage mit einem Achsmaß von 8,10m wurden zwei parallele Büroriegel mit einer Tiefe von 12,35m Achsmaß errichtet. Ein Querriegel von 16,10m, der sich nach oben abstaffelt, schließt das Neubau-U und bildet zusammen mit dem Altbau einen neuen Innenhof. Auch der Altbau besitzt einen Innenhof, der nach unserem Konzept ein Glasdach erhalten sollte, um dann das zentrale Eingangsfoyer zu bilden. Leider wurde dieser Teil des Konzeptes bis heute noch nicht realisiert. Der neue Hof ist ein öffentlich zugänglicher Hof, der mit Grün und einem Brunnen zum Verweilen einlädt.

Über einem Sockelgeschoss, das für Ladennutzungen und Gastronomie zur Verfügung steht, wurden fünf Verwaltungsgeschosse incl. Dachgeschoss errichtet. Der Verbindungsriegel im Süden hat kein Dachgeschoss sondern eine Dachterrasse. Alle anderen halbtonnenförmigen und nach innen offenen Dächer sind mit vorpatiniertem Kupfer eingedeckt. Die Fassade ist mit Elbsandstein verkleidet, alle Aluminiumkonstruktionen und Fenster sind schwarz pulverbeschichtet. Als markantes Element stellt sich der neue gläserne Erschließungsturm dar, der zwischen zwei Schildwänden eingestellt ist. Neben diesem Turm befinden sich die Zu- und Durchgänge zum Innenhof.