Pfarrzentrum St. Joseph Herten
Nutzung | Pfarrheim |
Bauherr | Katholische Kirchengemeinde St. Joseph |
Ort | Herten |
Jahr | 2004 |
Fertigstellung | 2007 |
BGF | 420 qm |
Realisierungswettbewerb 2004 | 1. Preis |
Basierend auf dem Hauptmodul der St. Joseph Kirche, welches dem Maßverhältnis von fünf zu acht entspricht, entstand die Grundordnung für das neue Pfarrzentrum.
Der eingeschossige Neubau umgibt in einer rechtwinkligen Anordnung den Chor und bezieht seine weiterführenden Außenwände auf die vorhandene Wandstruktur der Kirche. Die horizontale Bezugnahme der modularen Grundstruktur wird über die Pflasterung im Außenbereich eindeutig ablesbar gemacht und läßt den Innenhof nicht nur zum Bindeglied der Gebäude werden, sondern wird Teil der Gesamtkomposition. Vertikal nimmt der Neubau die exakte Sockelhöhe des Kirchenbaus von 3,90m auf und bezieht sich mit dem gleichen Klinkerstein ideell auf eine gemeinsame Basis.
Über die definierte Einfriedung des neuen Kirchenhofs schirmt dieser sich von den umgebenen Straßen ab und wirkt trotz seiner zwei offenen Zugänge introvertiert. Der Gemeindesaal mit einer Größe von 160 Quadratmetern bildet den Hauptraum des Pfarrzentrums und öffnet sich mit seiner Längsseite vollständig zum Innenhof. Durch Schiebefenster kann dieser zum Hof hin geöffnet werden. Gegenüberliegend der raumhohen Verglasung verschafft ein horizontales Fensterband einen Ausschnittsblick auf die Straßenseite und wird zu Zweidritteln der Raumlänge von einer geschlossenen Wand fortgesetzt.
Der als einziger dem Kirchenhof abgewandte Gruppenraum für Erwachsene befindet sich seitlich des Eingangs und positioniert sich bewußt als Trennung gegenüber dem Jugendbereich in den Straßenraum. Der Jugendgruppenraum öffnet sich zu einem von drei Seiten eingefassten, introvertierten Außenplatz und schafft an seiner offenen Seite einen nahtlosen Übergang zum Kirchenhof. Eine Ausssparung an der Eckseite der Mauer ermöglicht den freien Blick in die angrenzenende Grünanlage.
Ausgezeichnet mit dem Westfälischen Preis für Baukultur 2010 und der Auszeichnung guter Bauten (BDA) 2010