Die Kirche St. Elisabeth erzeugt ihre städtebauliche Präsenz vor allem durch den deutlich an die Straße geschobenen, freistehenden Kirchturm, sowie durch die ungewöhnliche Koppelung von Pfarrhaus und Kirchenwestflügel mit integriertem Eingang. Vor diesem Pfarrhaus erstreckt sich nach Westen zur Josephstraße ein bislang undefinierter Freiraum, der zur Errichtung des neuen Pfarrzentrums genutzt werden soll. Dieser Freiraum wird zunächst durch eine Platzkante in Form eines zweigeschossigen Bruchsteinriegels, der sich zwischen der Flucht des Sandsteinflügels und der Flucht der Kirchennordseite erstreckt, geschlossen. Dieser Riegel markiert zugleich den Straßenraum an der Ecke Josefstraße und Elisabethstraße und bildet ein liegendes Pendant zum Kirchturm, der durch den Riegel nicht in seiner freistehenden Dominanz beeinträchtigt wird. So entsteht zunächst ein definierter Kirchplatz, der zur Elisabethstraße sowie nach Norden zwischen Pfarrhaus und Riegel offen ist und durch die Sakristei bzw. den Kirchturm einerseits und den neuen Riegel andererseits begrenzt wird. In den noch offenen Raum zwischen Pfarrhaus und Riegel wird nun ein flaches Gebäude in der Breite der Kirche gestellt, welches die dritte Kirchplatzseite begrenzt, gleichzeitig aber den Zugang zu der für Pfarrfeste genutzten Wiese ermöglicht. So entsteht ein ca. 68 m mal 9 m großer, präzise definierter Platz, dessen neue, westliche Hälfte das Pfarrheim mit der Kirche verbindet.
Die Kubatur der beiden neuen Gebäudeteile konnte neben den städtebaulichen Belangen direkt aus der Verteilung der Funktionen abgeleitet werden. So war zunächst die Frage zu lösen, wie trotz der Notwendigkeit ca. 80 % der BGF aus Erschließungsgründen ebenerdig anzuordnen, eine Raum bildende und städtebaulich verträgliche Kubatur zu erzielen ist. Da nur der Jugendbereich im Obergeschoss unterzubringen war, weil hier keine Anforderung an behindertenfreundliche Erschließung bestand, wurde dieser Nutzung ein Pendant im Erdgeschoss zugeordnet, welches einerseits aus dem Pfarrbüro und andererseits aus Nebennutzungen sowie aus dem Zugangsbereich zum Jugendzentrum besteht. Mit diesen Nutzungen konnte der zweigeschossige Bruchsteinriegel an der Josephstraße gefüllt werden, der damit eine sowohl städtebaulich als auch funktional kohärente Formulierung erhält. Die Erschließung sowohl des Pfarrbüros als auch des Jugendzentrums erfolgt von der Josephstraße, wo auch 8 Stellplätze sowie ein Behindertenstellplatz zur Verfügung stehen. Das Obergeschoss des Riegels wird durch zwei Außenloggien ergänzt, die den Gruppenräumen zugeordnet sind und den Jugendlichen erlaubt, sich auch in einem definierten Außenbereich aufzuhalten. Auch das begehbare Flachdach ist als Außenraumdefiniert und ist über das Treppenhaus erschlossen. Die Hauptnutzung findet in einem eingeschossigen, nach Norden und Süden verglasten rationalen Baukörper aus Sichtbetonfertigteilen statt, der von Süden bzw. dem neu definierten Kirchplatz aus erschlossen wird und dessen Größe exakt durch die aus dem Raumprogramm erforderlichen Flächen definiert wird. Die drei Gruppenräume, die auch als zusammenhängender Saal genutzt werden können, sind zu einer von der Gemeinde gepachteten Wiese sowie zu einem noch zu errichtenden Seniorenwohnheim nach Norden orientiert. Die Teilbarkeit der Räume erfolgt durch Schiebewände, die in einem Nebenraum geparkt werden können.