Verwaltungsgebäudes BGV Breul Münster
Nutzung | Büro |
Bauherr | Bischöfl. Generalvikariat Münster |
Ort | Münster |
Jahr | 2016 |
BGF | 11.140 qm |
Realisierungswettbewerb 2016 | 2.Preis |
Das derzeitige Studentenwohnheim des BGV in Münster „Am Breul“ ist im Innenhof abgängig. Der denkmalgeschützte Kopfbau im Norden des Planungsgebietes bleibt bestehen und soll als Schulungszentrum weiter genutzt werden. Hieran soll das neue Verwaltungsgebäude für das bischöfliche Generalvikariat anschließen.
Der Neubau erstreckt sich zunächst fünf-geschossig in Flucht des Kopfbaus, springt jedoch auf der östlichen Fassadenseite von diesem zurück, um die Abstandsfläche zum Nachbargrundstück „Am Breul 22“ ein zu halten. Der Fünfgeschosser verläuft bis ca. 4,0 m vor die nord-östliche Grundstücksgrenze, um dort in einen sechs-geschossigen Baukörper über zugehen. Dieser macht wiederum einen Richtungswechsel Richtung Westen. In Verlängerung des nördlichen Bestandes, des „Tibus“ schließt der Baukörper viergeschossig an diesen an.
Parallel zum fünf-geschossigen Gebäudeteil verläuft auf der Ostseite die Tiefgaragenzufahrt zu einer 2-geschossigen Tiefgarage mit 86 Stellplätzen. Im hinteren Grundstücksbereich befinden sich ca. 20 Fahrradstellplätze, weitere 78 befinden sich in der Tiefgarage.
Der barrierefreie Zugang zum Neubau befindet sich direkt im Anschluss des Altbaus. Hier wird ein neues Treppenhaus integriert, welches die Möglichkeit bietet den Altbau barrierefrei zu erreichen.
Die Bürogeschosse des Neubaus sind auf einem Achsmaß von 1,35 m aufgebaut, wodurch sich eine maximal flexible Aufteilung der gewünschten Büros des Nutzers realisieren lässt. Ein 2-Achs-Büro entspricht einer Raumfläche von ca. 13 qm, ein 3-Achs-Büro einer Fläche von ca. 20 qm und ein 4-Achs-Büro einer Fläche von ca. 27 qm. Diese Flexibilität bei der Gestaltung der Büros weist außerdem eine hohe Wirtschaftlichkeit auf. Insgesamt werden 328 Büroachsen nachgewiesen.
Auf jedem Geschoss gibt es feste Nebenflächen, wie WC-Anlagen, Besprechungsräume, Teeküchen und Wartebereiche. Weitere Nebenflächen sind im Keller des bestehenden Altbaus untergebracht.
In den Geschossen des Kopfbaus befindet sich das Schulungszentrum, beginnend mit Anmeldebereichen im Erdgeschoss. Auf jedem Geschoss befinden sich Seminarräume an der nördlichen Fassade, die sich flexibel durch bewegliche Wände in drei unterschiedlich große Seminar-/Schulungsräume teilen lässt. Außerdem befinden sich auch zwei weitere Besprechungsräume im Kopfbau. Der Entwurf sieht vor diese durch mobile Trennwände zu teilen und so flexibel durch Verwaltung und Schulungszentrum nutzen zu können.
Die Gebäudehülle besteht aus einer warmroten Klinkerfassade und führt den Duktus der vorhandenen, stark Klinker geprägten Umgebung, fort. Die vertikale Gliederung erfolgt mittels horizontalen Sichtbetonbalken. Das großmaßstäbliche Gebäude wird mit seinem Winkel in selber Form in die kleinmaßstäbliche Fassade übertragen. Die Laibungen verlaufen einseitig mit selben Winkel zu den zurückliegenden Fenstern. Durch die Materialwahl fügt sich der Neubau zwar in die Umgebung ein, setzt sich aber durch seine schrägen Laibungen ab und steht gleichermaßen für sich. Der Kopfbau überragt den Neubau in seiner Höhe im Anschlussbereich, so dass der Kopfbau einem Solitär gleichkommt und der Gesamtentwurf dem Denkmal gerecht wird.