Mosaik-Schule Münster
Nutzung | Bildung |
Bauherr | Stadt Münster |
Ort | Münster |
Jahr | 2019 |
BGF | 3.100 qm |
Realisierungswettbewerb | 3.Preis |
Im ersten Bauabschnitt bildet ein einhüftiger Gebäuderiegel die geforderte Nutzung ab. Der Baukörper besteht aus insgesamt drei Geschossen: Einem Sockelgeschoss auf dem Niveau der Obstwiese, einem Erdgeschoss auf dem Erdgeschossniveau der bestehenden Schule und einem Obergeschoss. Der Baukörper ist orthogonal zur Turnhalle und zum Bestandsgebäude der Mosaikschule ausgerichtet. Die östliche Außenkante des neuen Baukörpers nimmt die Flucht der Außenwand des Bestandsgebäudes auf und bildet so einen einheitlichen Abschluss der Schulgebäude. Der Raum zwischen dem Neubau und dem Bestandsgebäude wird sinnvoll um eine Treppenanlage ergänzt, um hier eine gute Anbindung zur Obstwiese zu ermöglichen. Die erforderlichen Abstandsflächen zum Rad- und Fußweg werden eingehalten und die Baumasse des Neubaus korreliert mit den Volumina der Umgebung. Die Ausbildung des Platzes vor der Mensa ermöglicht auch weiterhin die Andienung der Außenanlagen der Kita Lichtblick. Im Sockelgeschoss befindet sich der reich belichtete Speiseraum mit den dazugehörigen Nebenräumen. Im Erdgeschoss sind die Verwaltungsräume angeordnet und im Obergeschoss die drei Betreuungsräume.
Die Haupterschließung erfolgt im Erdgeschoss über eine Erschließungszone, welche vis-à-vis der östlichen Erschließungsfuge des Bestandsbaukörpers liegt und sich aus dieser ableitet. Damit wird die –im Raumprogramm geforderte – „gemeinsame Mitte“ geschaffen. Von dieser Erschießung sind sowohl das Obergeschoss als auch das Sockelgeschoss mittels einer Treppe und einem Fahrstuhl angebunden. Der Abschluss der Erschließungszone erfolgt mittels eines notwendigen Treppenraumes welcher die Funktion des zweiten Rettungsweges sicherstellt. Als Zugänge zu den Betreuungsräumen etc. werden ca. 2,10 m breite Glasmodule bestehend aus Türelement, Seitenteil und Oberlicht eingesetzt. Dies dient einerseits dazu den offenen Charakter der Schule weiter zu untersteichen und andrerseits die Erschließungszone mit natürlichem Tageslicht zu belichten.
Der Übergang zwischen Neubau und Bestandsgebäude wird überdacht ausgeführt. Aufgrund der ausreichenden Breite des Daches und der notwendigen Durchlässigkeit zwischen Schulhof und Obstwiese wird der Übergang als offener (überdachter) Verbindungsgang ausgeführt.
Die Anlieferung des Küchenbereiches erfolgt ebenerdig auf der Ostseite. Von hier sind sowohl das Lager als auch die Küche und der Speiseraum optimal zu erreichen. Der neu geschaffene Platz vor dem Gebäude kann sowohl als Pausenraum für die Schüler, als auch bei Veranstaltungen als Erweiterung des Speiseraums genutzt werden. Der Lagerraum für die Außenspielgeräte wird im Bestandsgebäude (Raum 129) untergebracht. Er liegt somit auf dem Niveau des Schulhofes und kann durch die günstige Lage auch von der Obstwiese aus gut erreicht werden. Der dort geplante OGS-Raum wird im EG des neuen Baukörpers verortet.
Der 2. Bauabschnitt wird auf der Westseite entlang der Erschließungszone platziert. Die großen Unterrichtsräume sind zum Schulhof ausgerichtet und liegen im Erd- sowie im Obergeschoss. Aufgrund der räumlichen Nähe der Klassenräume zueinander ist der 4. Zug auch wieder als Klassenhaus erfahrbar. Der Mehrzweckraum für den 4. Zug wird schon im 1. BA auf der Ostseite im EG neben dem OGS-Raum (Ersatz für den Lagerraum im Bestand) hergestellt. Der Mehrzweckraum kann während der Zeit bis zum 2. BA universell eingesetzt werden.
Im Bestand wird im 2. Bauabschnitt der bisherige Bereich der Verwaltung im OG so ausgebaut, dass das Lehrerzimmer dort verortet werden kann und mit ca. 90 m2 ausreichend viel Platz hat. Hierfür wird das Obergeschoss in Richtung Galerie vergrößert.
Sowohl die derzeit dort gelegenen Räume (Stellv. Schulleitung u. Sanitätsraum/Besprechung) als auch das zusätzliche Büro (pädagogisches Personal) werden in den frei gewordenen Bereich (altes Lehrerzimmer) im Erdgeschoss umgelegt.
Das Sekretariat liegt nach der Neuordnung nun optimal zwischen der Schulleitung und der stellvertretenden Schulleitung.
Die Verwendung dauerhafter, alterungsbeständiger Materialien mit geringem Reinigungs- und Renovierungsaufwand tragen maßgeblich zur Reduzierung der Investitions- und Betriebskosten bei. Als Fassadenmaterialien werden vertikale Betonlisenen zwischen den Fensterelementen vorgeschlagen. Für die restlichen Flächen ist ein ortsüblicher Ziegelstein angedacht. Die Fenster des Neubaus wurden als Holz-Aluminium-Fenster geplant. Grundsätzlich wird mit der Beschränkung auf Gleichteile und dem damit verbundenen Wiederholungsfaktor dem Wunsch des Auslobers nach einer wirtschaftlichen Bauweise Rechnung getragen.
Die Fassade wird im 1. BA so ausgeführt, dass die einzelnen Fassadenelemente der westlichen Außenwand im Zuge der 2. Baumaßnahme im Anschlussbereich zerstörungsfrei ausgebaut und in die neue Westfassade des 2. Bauabschnittes (technisch und geometrisch baugleich zur Westfassade des 1.BA ́s) wieder eingebaut werden können. Die Betonstützen der Westfassade verbleiben als Innenstützen und dienen auch weiterhin zur Lastabtragung der Geschossdecken. Somit wird die ressourcensparende und ökonomische Ausführung des 2. Bauabschnittes noch weiter optimiert.
Mit der klaren Zuordnung der Freiräume, guten Ausleuchtung und leicht verständlichen Wegeführung werden uneinsehbare dunkle Ecken vermieden. So kann eine subjektive Sicherheit und Vandalismussicherheit gewährleistet werden. Der Einsatz von regenerativen Energienquellen wie z. B. Solarthermie ist auf den Dachflächen problemlos möglich.