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  • Das Bild zeigt das Schulgebäude des Marie-Curie-Gymnasiums in Düsseldorf
  • Das Bild zeigt den Eingangsbereich des Marie-Curie-Gymnasiums in Düsseldorf
  • Das Bild zeigt das einen Flur des Marie-Curie-Gymnasiums in Düsseldorf
  • Das Bild zeigt das Schulgebäude des Marie-Curie-Gymnasiums in Düsseldorf
Marie-Curie-Gymnasium Düsseldorf
Projekt­informationen
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Marie-Curie-Gymnasium Düsseldorf

NutzungGymnasium
BauherrIPM Düsseldorf
OrtDüsseldorf
Jahr2020
BGF2.390 qm

Vorwort

Aufgrund der Wiedereinführung des neunjährigen Bildungsgangs an Gymnasien (G9) hat die Landeshauptstadt Düsseldorf beschlossen, die hierfür notwendigen baulichen Voraussetzungen am Standort des Marie-Curie-Gymnasiums umzusetzen.

Diese baulichen Maßnahmen beinhalten sowohl Umbauten im Bestand als auch einen Erweiterungsbau.

Entwurfskonzept / Leitidee

Als Standort einer möglichen Schulerweiterung wird der südwestliche Zugangsbereich gewählt. Hier befindet sich derzeit ein zweigeschossiger Baukörper, in welchem im Erdgeschoss die Mensa und im Obergeschoss eine Hausmeisterwohnung sowie einige Verwaltungsräume angeordnet sind.

Im Weiteren befindet sich hier ein eingeschossiger Baukörper, welcher hauptsächlich mit Lager- und Technikflächen belegt ist.

Die Flächen der bestehenden Mensa sind derzeit zu gering und zu kleinteilig für den Bedarf und müssen vergrößert werden.

Aufgrund der geringen Geschossigkeit der Baukörper ist hier ein hoher Flächenverbrauch im Verhältnis zur Nutzfläche vorhanden.

Die beiden Gebäude sollen zurückgebaut und durch einen in Verlängerung des 4-geschossigen südlichen Baukörpers verorteten Baukörper ersetzt werden. Der Fußabdruck des neuen Baukörpers entspricht ungefähr der Summe der beiden abgängigen Baukörper. Somit werden die engen Platzverhältnisse im Außenbereich nicht noch weiter eingeschränkt und es wird keine zusätzliche Fläche versiegelt. Der neue Baukörper weist eine BGF von 2.391 m2 auf (inklusive Kellergeschoss).

Durch die gewählte Lage des Baukörpers ist es möglich den Zugang zum Gelände des Marie-Curie-Gymnasiums neu zu ordnen und einen entsprechenden Eingangsbereich mit Adressbildung auszubilden.

Aufgrund der Ergebnisse aus dem 1. Workshop mit der Schulleitung und Vertretern der Lehrerschaft, Schülerschaft sowie der Elternschaft wurde eine Schulerweiterung mit einem Clusterkonzept ausgearbeitet.

Es wird an den bestehenden Baukörper eine Erweiterung mit einer annähernd quadratischen Grundfläche angebaut. Die Erschließung des neuen Baukörpers erfolgt über den Flur im Norden, von dem auch eine geplante Mittelzone erreicht wird.

An dieser Mittelzone sind je Geschoss sämtliche Klassen- und Fachräume angeschlossen. Somit kann sichergestellt werden, dass dieser Bereich vielseitig im Schulbetrieb genutzt werden kann.

Die neue Mensa befindet sich im Erdgeschoss und die Klassen-, Fach- und Verwaltungsräume in den Obergeschossen.

Die angrenzenden Räume im Bestandsgebäude zwischen Erweiterung und dem ersten Treppenhaus werden derart umgebaut, dass über alle Geschosse eine Verbindung zur Erweiterung gewährleistet ist.

Mit der klaren Zuordnung der Freiräume, guten Ausleuchtung und leicht verständlichen Wegeführung werden uneinsehbare dunkle Ecken vermieden.

Um das Gebäude als Erweiterung kenntlich zu machen, wird als Fassadenmaterial eine Verblendung mit roten Klinkersteinen vorgesehen, welche sich von den Waschbetonplatten des Bestandsgebäudes absetzt. Hier kommt ein Wärmedämmverbundsystem mit aufgesetzten Riemchen zur Ausführung.

Der rote Stein steht im Bezug zu den benachbarten Schulgebäuden mit roten Verblendflächen und nimmt dessen Materialität auf.

Die Oberkante der Außenwände der Erweiterung entspricht der Oberkante des Firstes (Bestand).

Erschließung

Die Haupterschließung erfolgt im Erdgeschoss auf der Nordseite der Erweiterung. Von hier aus können sowohl das neue Treppenhaus als auch der Mensabereich erreicht werden.

Schulintern erfolgt die Erschließung über den Flur des angrenzenden Bestandsgebäudes.

Die vertikale Erschließung erfolgt über ein neues Treppenhaus.

Das neue Treppenhaus übernimmt auch die Funktion des 2. Rettungsweges des Westflügels des Bestandsgebäudes, welcher derzeit nicht ordnungsgemäß hergestellt ist.

Auf der Ostseite des Bestandsgebäudes ist ein weiteres außenliegendes Fluchttreppenhaus zu schaffen, welches auch hier den notwendigen 2. Rettungsweg sichert.

Zusätzlich zu einem ordnungsgemäßen Zustand hinsichtlich der Rettungswege kann auch auf die Feuerwehraufstellfläche im Süden verzichtet werden. Diese Fläche kann dann vielseitig vom Nutzer verwendet werden (z.B. Spielgeräte).

Die barrierefreie Zugänglichkeit der Erweiterung wird über den Fahrstuhl im Bestandsgebäude gewährleistet. Der Schacht des bestehenden Fahrstuhls kann hierfür genutzt werden, jedoch wird ein neuer Fahrstuhl für eine barrierefreie Erschließung benötigt.

Sämtliche Zugänge zu den Klassenräumen etc. werden über breite Glasmodule bestehend aus Türelement, Seitenteil und Oberlicht hergestellt. Dies dient einerseits dazu, den offenen Charakter der Schule weiter zu unterstreichen und andererseits die Mittelzone mit natürlichem Tageslicht zu belichten. Klassenraumseitig können die Glaselemente mittels eines Raffstores im Scheibenzwischenraum blickdicht geschlossen werden.

Die Anlieferung des Küchenbereiches erfolgt ebenerdig auf der Südseite. Von hier sind sowohl das Lager als auch die Küche und der Speiseraum optimal zu erreichen.

Aufgrund der Anordnung der neuen Außenanlagengestaltung und der neuen PKW-Stellplätze kann der PKW-Verkehr komplett getrennt von der fußläufigen Erschließung der Schule erfolgen. Ein Teil der Stellplätze kann auf dem Schützenplatz nachgewiesen werden, der auch aktuell schon seitens der Lehrer als Parkplatz genutzt wird.

Bestand

Im Bestandsgebäude treffen verschiedene, kostentechnisch getrennt zu betrachtende Maßnahmen zusammen.

Zum einen ergeben sich die oben genannten Umbaumaßnahmen im neuen Übergangsbereich vom Bestandsgebäude zur geplanten Erweiterung sowie Umbauten von Räumen im Bestand, um das aufgestellte Raumprogramm gemäß den Anforderungen des Nutzers zu erfüllen. Diese Maßnahmen werden in den Kosten unter „G9 Bestand“ zusammengefasst.

In umzubauenden Räumen im Bestand werden die Böden erneuert und die Wände aufgearbeitet und neu gestrichen. Ebenso erhalten diese Räume neue Abhangdecken. Darüber hinaus entsteht eine neue Hausmeisterwohnung im Ostflügel des Bestandes. Die zwei dadurch entfallenden Klassenräume werden im Rahmen des Erweiterungsbaus nachgewiesen.

Hinzu kommt der Umbau der naturwissenschaftlichen Räumlichkeiten im Aulagebäude des Bestandes. Die Räume werden saniert und erhalten eine neue Möblierung. Dieser Bereich findet sich in den Kosten unter „Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume“.

Abschließend werden im Rahmen der Baumaßnahme Arbeiten gemäß des „Masterplans“ ausgeführt. Dieser umfasst notwendige allgemeine Sanierungsmaßnahmen im Bestand wie die Erneuerung der Abhangdecken. Durch den Einbau eines einheitlichen Deckensystems werden die Räume flexibler nutzbar.

Das Bestandsgebäude umfasst insgesamt eine BGF von etwa 7.071 m2 (ohne Kellergeschoss, da dort keine Umbaumaßnahmen stattfinden).

Die Fenster bleiben im Bestandsbereich weitestgehend erhalten. Lediglich im Bereich des neuen Fluchttreppenhauses im Ostflügel des Bestandes und in der neuen Wohnung des Hausmeisters wird der Ersatz der Fenster notwendig.

Ökologie / Umweltschutz

Im Rahmen der Baumaßnahme wird an vielen Stellen ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet.

Zum ersten erhält das Flachdach des neuen Erweiterungsbaus eine extensive Begrünung mit einer Substratstärke gemäß der Richtlinien der Landeshauptstadt Düsseldorf. Darauf aufgeständert wird eine Photovoltaik-Anlage, die auf die Deckung des Eigenbedarfs ausgelegt ist. Durch ihre Südausrichtung kann der Ertrag optimiert werden.

Wie im Rahmen der Entwurfsidee bereits erläutert ergibt sich aus dem Abriss der beiden Bestandsgebäude und dem Neubau des Erweiterungsgebäudes keine zusätzliche Flächenversiegelung. Dies kommt nicht nur dem Umweltschutz, sondern auch den Schülern zugute, deren Freiflächen auf dem Gelände nicht weiter eingegrenzt werden. Darüber hinaus entfällt durch den Standort des Erweiterungsgebäudes nur ein Bestandsbaum, wohingegen die Außenanlagenplanung die Schaffung drei neuer Bäume vorsieht.

Auch bei der Wahl der verbauten Materialien soll der ökologische Gedanke sichtbar werden.

Beim Wärmedämmverbundsystem wird in diesem Zuge ein Produkt gewählt, dessen Befestigung mittels Verschraubung statt Verklebung am Tragwerk sichergestellt wird. Auf diese Weise werden die Rückbaubarkeit und das Recycling des Fassadenmaterials nach Ablauf der Nutzungsdauer des Gebäudes deutlich vereinfacht.

Für den Bodenbelag in sämtlichen Klassen-, Fach- und Verwaltungsräumen wurde ein Kautschukbelag gewählt, der über seinen  gesamten Produktlebenszyklus hinweg betrachtet CO2-neutral bewertet wird. Der Musiksaal wird mit einem Hochkantlamellenparkett ausgestattet.

Schadstoffsanierung

In Proben des Wandputzes im Riegelbaukörper des Bestandes und im Übergang zum Aulagebäude wurden Asbestbelastungen festgestellt. Aus diesem Grund wird der gesamte Putz in diesem Bereich zurückgebaut und ein neuer Putz aufgebracht.