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  • Das Bild zeigt eine Außenperspektive vom Eingang vom Neubau der Kindertagesstätte vom UKM in Münster.
Kindertagesstätte Niki de Saint Phalle Münster
Projekt­informationen
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Kindertagesstätte Niki de Saint Phalle Münster

NutzungKindertagesstätte
BauherrUKM
OrtMünster
Jahr2010
BGF2.260 qm
Realisierungswettbewerb 2010 2.Preis

Städtebauliche Einbindung

Das Plangebiet befindet sich an der Schmeddingstraße, westlich des Universitätsklinikums in Münster. Östlich des Baugrundstückes ist ein fünf- bis siebengeschossiges Schwesternwohnheim situiert. Im Süden und Westen schließen sich Wohngebiete mit zwei- bzw. dreigeschossiger Bebauung an. Der flächige Baukörper ist an der Straßenecke positioniert und bildet so einen städtebaulichen Abschluss des Areals.

Er ist als eingeschossiges Gebäude mit nutzungsabhängig differenzierten Höhen konzipiert.
Durch die Größe und Rhytmisierung der Gruppenbereiche bezieht er sich trotz großer Grundfläche auf die Maßstäblichkeit der umgebenden Baukörper. Umgeben wird er von Frei- und Spielflächen die sich nutzungsbezogen in zwei größere Freiflächen an den Kopfseiten aufteilen.

Äußere Erschließung

Die äußere Erschließung im den nördöstlichen Teil des Baugrundstücks über die bestehende Grundstücksauffahrt des Schwesternwohnheims. Über diese bestehende Zufahrt ist die KiTa auch direkt an das innere Erschliessungssystem der UKM angebunden.
Die vorhandene Schrankenanlage wird neu positioniert, dass keine Vermischung der inneren und äusseren Erschliessung erfolgt.

Entlang der Zufahrt auf der Ostseite der KiTa werden gegenüber dem Haupteingang 24 PKW Stellplätze, inkl. 1 Beh.- Parkplatz) und 41 Fahrradstellplätze nachgewiesen. Der Eingangsbereich ist durch seine geschwungene Form, die sich in der Ostfassade von den Kuben der Gruppenräume abhebt, erkennbar. Durch den Schwung des Körpers wird der Besucher ins Innere geleitet.

Innere Erschließung und Konzeption

Die Baukörper gliedert sich in acht, bzw. zehn stringent gegliederte Gruppeneinheiten, die durch dynamisch geformte Funktionsbereiche gleichzeitig miteinander verbunden, aber auch in Altersgruppen getrennt sind. Über den Eingang gelangt man in ein zentrales Foyer mit Innenhof.
Durch die Eingeschossigkeit und das barrierefreie WC ist eine behindertengerechte Erschließung des gesamten Gebäudes gewährleistet. Der Baukörper steht auf einem niedrigen Sockel, ist aber über Rampen an jedem Eingang zu erreichen, was einen direkten Ausgang ins Freie für alle Gruppen bedeutet.

Der Grundriss ermöglicht die optimale Anordnung der unterschiedlichen Funktionen. Durch den Wechsel und den Gegensatz von Geraden und Rundungen, sowie Einschnitten in die Gebäudegeometrie erzeugt er eine Spannung, die zu fantasiegeprägten Spielen anregt und die Kinder mit differenzierten Raumerfahrungen konfrontiert.

Über den Innenhof im Foyer und die Fugen zwischen den Gruppenbereichen durchströmt natürliches Sonnenlicht die innen liegenden Piazzen und Funktionsräume. Zusätzlich haben die organischen Funktionsbereiche Oberlichtbänder, um eine außreichende Belichtung und Belüftung zu garantieren

Das Gebäude basiert auf einer Maßordnung, die sich aus dem Hauptraster von 1,25 / 1,25 m und dessen Aufteilung in ein Bandraster 0,25/0,25 m und ein Feldraster von 1,00/1,00 m zusammensetzt. Die lichte Raumhöhe beträgt, mit Ausnahme der über den Grundkörper hinausragenden dynamisch geformte Funktionsbereiche, 2,50 m.

Das Foyer, das sich um einen bepflanzten Innenhof erstreckt, ist das Herz der KiTa und dient, durch seine zentrale Übersicht, als Verteiler zu den vier Gruppen-Bereichen der Kindertagesstätte. Es lässt eine logistisch unabhängige Erschließung der Gruppen zu. Direkt hieran gliedern sich allgemeine Funktionsräume, wie WC-Anlagen, Besprechungsräume für Mitarbeiter und die Turnhalle, welche sich mittels einer mobilen Trennwand in zwei Teile gliedern lässt. Über das Foyer gelangt man entweder in den nördlichen Bereich mit zwei Gruppenbereichen für die 0-3 Jährigen oder in den südlichen Bereich mit zwei Gruppenfür die 2-6 Jährigen, die annähernd identisch strukturiert sind.

Die einzelnen Gruppenbereiche sind über eine Piazza erschlossen, welche zwei oder drei Gruppenräume miteinander verbindet und einen regen Austausch zwischen den Kindern und auch Betreuern ermöglicht. Die Eingänge der Gruppenbereiche sind leicht zurückgesetzt, um die Piazza zu gliedern und kleine Vorzonen zu definieren. Über eine Garderobe, die durch ihren zweiten Eingang direkt nach draußen auch eine Dreckschleuse bildet, gelangt man in den Gruppenraum, von dem aus man den Gruppenneben- und den Ruhe-, bzw. Schlafraum, erreichen kann. Jede Gruppe besitzt zusätzlich ihr eigenes Badezimmer. Somit funktioniert sie für sich, lässt aber auch eine Kommunikation mit anderen zu. Jeweils zwei Gruppen haben sich zugewandte Nischen, die als Rückzugsorte für einzelne Kinder mit ihren Betreuern oder Eltern dienen können.

Die Piazzen erschließen zudem die Werkräume und Ateliers, sowie weitere Aufenthaltsräume für Mitarbeiter, welche somit immer einen Überblick über das Geschehen in den einzelnen KiTa-Bereichen haben.
Im mittleren Teil der Piazzen sind Küchen und Essbereiche angeordnet, in denen die Kinder gemeinsam mit Ihren Betreuern kochen und speisen können. Diese bilden gleichzeitig eine Schleuse innerhalb einer Altersgruppe, so dass die beiden Gruppenbereiche der Altersklassen optional verbunden werden können.
Die Einheiten sind mit Schiebeelementen geteilt, so dass die einzelnen Bereiche beruhigt und geordnet sind. Bei Bedarf können sich die Altersstufen aber auch mischen. Durch die sinnvolle Anordnung der einzelnen Gebäudeteile und damit der Erschließung des gesamten Gebäudes über das Foyer, kommt die KiTa ohne enge Flure aus und funktioniert wie ein selbstständiges, pädagogisches Instrument.

Auf einer Bruttogeschossfläche von insgesamt 2260 m2 sind die Funktionsbereiche in einen schlüssigen Bezug zueinander gesetzt worden.