Kardinal-von-Galen-Gymnasium
Nutzung | Bildung |
Bauherr | Stadt Münster |
Ort | Münster |
Jahr | 2015 |
BGF | 6.745 qm |
Realisierungswettbewerb | 2015 |
Neuordnung und Ausbau zum vierzügigen Gymnasium
Das Gelände des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums befindet sich zwischen der Straße Zum Roten Berge und der Westfalenstraße. Westlich schließt das ehemalige Kloster, nördlich das Immanuel-Kant-Gymnasium an. Die bestehenden Sporthallen, sowie das Gebäude 1 sind abgängig.
Das bestehende Schulgebäude soll durch einen Schultrakt mit Klassenräumen, Fachunterrichtsräumen, sowie Bibliotheksräumen ergänzt werden. Hinzukommt eine Dreifachsporthalle mit angeschlossenen Außensportflächen.
Ziel des Entwurfes war es ein kompaktes zusammenhängendes Gebäude zu entwerfen, welches gemeinsam mit den bestehenden Gebäuden einen einladenden Campus bildet.
Um die Funktionalität des Schulgebäudes optimal zu gewährleisten, wurde der vorliegende Entwurf im Bereich der Pausenhalle des Bestandes direkt an diesen angeschlossen. Die Schüler und die Lehrkörperschaft erreichen so alle Räumlichkeiten der Schule auf kurzen witterungsgeschützten Wegen. Alternativ kann der gesamte Baukörper aber auch vom Bestand gelöst und Richtung Norden verschoben werden, ohne dass das Konzept oder die Abstandsflächen beeinträchtigt werden würden.
Im Bereich der bestehenden Pausenhalle des eingeschossigen Altbaus schließt ein einhüftiger dreigeschossiger Riegel an. Hier sind sämtliche Räumlichkeiten des neuen Schultraktes untergebracht. Die Dreifachsporthalle schließt mit Ihren Nebenräumen um Norden um den Erschleißungskern versetzt an den Riegel an. Durch den Versatz sowohl im Grundriss, als auch in der Höhe werden die unterschiedlichen Funktionen auch nach Außen hin sichtbar. Die Halle orientiert sich Richtung Norden. Die Nebenräume Richtung Süden.
Der Haupteingang liegt vis à vis des bestehenden Eingangs zur Pausenhalle des Bestandes in der Gebäudeecke des Neubaus und mündet in einem kleinen Eingangsfoyer. Von diesem wird östlich der Schultrakt und westlich der Umkleidebereich der Sporthalle erschlossen. Über einen „schmutzigen“ zweigeschossigen Gang entlang der Fassade erreicht man über die Umkleiden den „sauberen“ Bereich der Sporthalle. Vom Foyer aus erreicht man über eine Treppe die Tribünenempore, die sowohl der Schule als auch den Vereinen, die die Sporthalle nutzen, Zuschauermöglichkeiten bei Schulfesten oder sportlichen Veranstaltung bietet.
Der Schultrakt eröffnet sich großzügig durch einen dreigeschossigen Luftraum der zusätzlich der Fassadenöffnungen durch Oberlichter mit Licht durchflutet wird.
Im Erdgeschoss des Schultraktes befinden sich die Räumlichkeiten der Bibliothek, Mediathek, Selbstlernzentrum und EDV, positioniert im Bereich des Luftraums und der Glasfassade. Ergänzt wird das EG durch die Fachunterrichtsräume im hinteren nördlichen Bereich des Riegels.
Über eine Freitreppe im Lichtraum erreicht man das 1. Obergeschoss mit neun Klassenräumen und drei Gruppenräumen. Außerdem wurde hier zentral im Gebäude der Schüleraufenthaltsraum positioniert. Im 2. Obergeschoss befinden sich acht Klassenräume und vier Gruppenräume, sowie an ruhig gelegener Stelle im Baukörper der Meditationsraum.
Die Nebenräume, wie z.B. Lagerräume, Lehrmittelräume und die Sanitäreinrichtungen befinden sich auf beiden Obergeschossen in der Nebenraumzone östlich der Sporthalle. Über einen Aufzug können alle Geschosse, auch die Tribünenempore, barrierefrei erschlossen werden.
Die Grundmaterialien des Bestandes (roter Klinker des Altbaus und Sichtbeton des Anbaus) werden im neuen Gebäudeteil zusammengeführt und lässt alle Baukörper als eine Schule zusammenwachsen, trotzdem ist der Neubau durch gleichmäßige Fassadenteilungen als ein eigenständiger Bau ablesbar. Die Fassade der Ostansicht besteht aus bodentiefen größeren Festverglasungen und kleineren Öffnungsflügeln. Die Elemente sind geschossweise gegeneinander versetzt und beleben so die Fassade. Die Fassade der übrigen Ansichten erhalten im Erdgeschoss große Festverglasungen, im 1. Obergeschoss werden diese durch einen außen liegenden Sonnenschutz mittels Sichtbetonlamellen komplettiert.
Durch den Ansatz, einen auf einer modularen Ordnung möglichst kompakten und zusammenhängenden Baukörper zu entwickeln, wird das Bestreben nach einem wirtschaftlichen und energiesparenden Grundlayout unterstrichen.
Westlich der Sporthalle befinden sich die Außensportplätze, die Laufbahn, sowie die überdachten Fahrradstellplätze. Die Gymnastikwiese kann in den Pausen durch die Schüler gut erreicht werden.