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Jakobi Grundschule Coesfeld
Projekt­informationen
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Jakobi Grundschule Coesfeld

NutzungSchule
BauherrStadt Coesfeld
OrtCoesfeld
Jahr2017
BGF2.950 qm
Realisierungswettbewerb 2017 3.Preis

Bei der Aufgabe, die denkmalgeschützte, ehemalige Jakobischule angemessen zu erweitern sollte vor allem das Erscheinungsbild zur Franz-Darpe-Straße unangetastet bleiben.

Daher wird eine Erweiterung vorgeschlagen die sich auf der Ostseite analog aus der Gebäudeform ergibt und über das neue „Forum“ an den Bestand angeschlossen wird.

Die Abgrenzung zur Coesfelder Tafel auf der Nordseite erfolgt durch eine Hecke parallel zur Nordfassade mit einem Abstand von mindestens 3m zum Treppenaufgang des Altbaus.

Im Streifen zwischen den Nutzungen „Schule“ und „Tafel“ werden Müll, Fahrräder und der neu zugeschnittene Spielbereich untergebracht.

So ergeben sich auf der Nord- und der Südseite zwei symmetrische Zufahrten auf das Grundstück.

Die Symmetrie der Zufahrten wird auch im Neubau fortgesetzt. Die Eingänge des „Forums“ werden analog zum Bestand beidseitig über eine flach geneigte Rampe erschlossen. Von dort gelangt man in den Neu- und Altbau.

Als neue, zentrale und barrierefreie Vertikalerschließung dient der angrenzende Kern im nördlichen Risalit des Altbaus. Der Kern mit Aufzug und Treppe erschließt vom Kellergeschoss bis zum Dachgeschoss jede Etage des Bestandes und der Erweiterung.

Die bestehenden Treppenanlagen werden jetzt hauptsächlich als Fluchttreppen genutzt. Die bisherigen Eingänge werden als Notausgänge genutzt, der südliche Eingang kann als Verwaltungseingang genutzt werden.

Im Neubau gibt es zusätzlich eine integrierte Fluchttreppe die direkt aus dem Gebäude führt.

Möglichst flexible Räume sollen in Doppelnutzung eine hohe Auslastung erfahren.

Hierdurch wird eine Minimierung der Neubauflächen und in der Folge eine Maximierung der Wirtschaftlichkeit angestrebt.

Im Rahmen der Erweiterung wird das bestehende Schulgebäude behutsam weitergebaut. Daher wird für die Fassade ein möglichst identischer und ebenso robuster Klinker gewählt. Positiv wird sich der Klinker zudem auf die Unterhaltskosten auswirken.

Auch die Proportionen des Erweiterungsbaus werden aus dem Bestand abgeleitet. Zum einen ergibt sich die Traufhöhe aus der Traufhöhe des Bestands. Zum anderen wird die Geschosshöhe aus dem Zusammenspiel der bestehenden Höhen mit den Treppen bestimmt.

Der hohe Luftraum des „Forums“ hat den positiven Nebeneffekt, dass es im Brandfall ausreichend rauchfreie Fluchtwege gibt.

Durch die Zusammenschaltbarkeit mit dem Musikraum kann für alle Arten von Schulfeierlichkeiten ein angemessener Rahmen geboten werden.

Der vorliegende Entwurf basiert auf einer strengen modularen Ordnung, die aus den verschiedenen erforderlichen Funktionsbereichen differenziert abgeleitet wird. Gleichzeitig wird durch den Ansatz einen möglichst kompakten und zusammenhängenden Baukörper zu entwickeln, das Bestreben nach einem wirtschaftlichen und energiesparenden Grundlayout unterstrichen. Die Planung des Gebäudes ist auf einem Ban­drast­er­mo­dul von 1,17/0,25m in O-W-Richtung und 1,25/0,25m in N-S-Richtung auf­ge­baut und ergibt sich aus der Außengeometrie des bestehenden Schulgebäudes.

Die Fassaden des Baukörpers leben vom Wechselspiel zwischen geschlossenen und offenen Flächen, abgeleitet sowohl aus der städtebaulichen Orientierung als auch aus der Grundrissorganisation.

Die sorgfältig gegliederte Gebäudehülle besteht aus einer roten Klinkerfassade und großflächigen Fassadenöffnungen welche mit senkrechten Sichtbetonelementen gegliedert sind und sich so in das bestehende, durch Sandstein und rotem Backstein geprägte Stadtbild einfügt. Dabei hat die innere Fassade zum neuen Eingang deutlich großzügigere Öffnungen als die östliche Fassade in Richtung der privaten Gärten.

In den Außenanlagen setzt sich zunächst der Betonsockel als Rampen zu den Eingängen fort.

Die weiteren Flächen sind im Wesentlichen asphaltiert und damit der freien Flächen der historischen Schulhofsituation angepasst. Im rückwärtigen Bereich des Schulhofes gibt es jedoch zusätzlich verschiedene unbefestigte Flächen mit Aufenthalts- und Grünzonen die im Rahmen der pädagogischen Konzeption z.B. als Lehrgarten weiter ausgearbeitet werden können.

Der überdachte Bereich der Fahrradständer im süd-östlichen Teil des Grundstücks wird weitergeführt und bietet so auch einen überdachten Bereich des Schulhofes.

Durch die neue Grenzlinie in Form einer Hecke werden die unterschiedlichen Nutzungen klar voneinander abgegrenzt. Die Coesfelder Tafel erhält eine eigene Zufahrt mit Stellplätzen für PKW und Transporter. Auch die Abfallbehälter werden dort, in Straßennähe, platziert und auch mit einer umlaufenden Hecke eingefasst. Der Spielbereich wird gegenüber der Speisenausgabe neu platziert und ist auf diese Weise gut zu kontrollieren.

Die Wärmeerzeugung erfolgt über die neu installierte Gasheizung mit modernster Gas-Brennwerttechnik. Durch niedrigen Wartungsaufwand und hohe Effizienz werden die Nutzungskosten niedrig gehalten.

Zur Erreichung des vorgeschriebenen Primärenergiebedarfs könnten zusätzliche Flächen für Solarthermie auf den Dachflächen hinter der erhöhten Attika untergebracht werden.

Im Neubau erfolgt die Belüftung wie gewünscht über dezentrale Be- und Entlüftungen in den Fensterleibungen. Im Altbau wird aus Gründen des Denkmalschutzes keine Veränderung an den Fenstern vorgenommen und die Lüftung erfolgt über natürliche Fensterlüftung.

Der mögliche Einsatz eines Lichtmanagementsystems maximiert die Stromersparnis durch tageslichtabhängige Steuerung mit gleichzeitiger Präsenzkontrolle.

Zur Minimierung der Lebenszykluskosten dient ein grundsätzlicher Verzicht auf wartungs- und pflegeintensive (Gebäude-)Techniken und Materialien.

Vor der Konkretisierung der weiteren Planung wird mit den verschiedenen Nutzern ein genaues Nutzungs- und Bewirtschaftungskonzept erstellt um durch präzise eingegrenzte Anforderungen und Verantwortungen die Kosten während der Nutzungsphase (ca. 75% der gesamten Lebenszykluskosten) früh genug zu senken.

Flexibel nutzbare Flächen machen dann auch kurzfristige Nutzungsänderungen möglich.