You are using an outdated browser. For a faster, safer browsing experience, upgrade for free today.
  • Das Bild zeigt eine Perspektive von der Brochterstraße vom Neubau des Hotels Burggraf in Tecklenburg.
Hotel Burggraf Tecklenburg
Projekt­informationen
X

Hotel Burggraf Tecklenburg

NutzungHotel
OrtTecklenburg
Jahr2015
BGF12.645 qm

Entwurfskonzept / Leitidee

Grundlage des Entwurfes sollte ein Bezug zur unmittelbaren Umgebung sein sowie eine Eingliederung in den Hang. Angelehnt an die Topographie wurde ein radialer Baukörper entwickelt, der seine Mitte im nahegelegenen historischen Wierturm findet, und somit einen direkten Bezug zur Umgebung aufnimmt. Ziel sollte es außerdem sein, das geforderte Raumprogramm sensibel in die denkmalwerte Umgebung einzufügen, weshalb das Bauvolumen in den Obergeschossen in einen größeren und einen kleineren Körper aufgeteilt wurde.

Einfügung in die städtebauliche und denkmalpflegerische Situation

Durch das Konzept, der abstrakten Übertragung einer Höhenlinie auf einen Baukörper  als radialer Ausschnitt fügt sich der Neubau wie selbstverständlich in den bestehenden Hang ein und stellt somit trotz seiner erforderlichen Größe einen sensiblen Umgang mit der Topographie dar. Der denkmalgeschütze Wierturm erhält eine besondere Wertigkeit und Betonung , da dieser den Mittelpunkt der Kreissegmente darstellt. Gleichzeitig leitet der neue Baukörper die Gäste mit seiner radialen Bewegung auf die historische Altstadt Tecklenburgs hin. Im Inneren des Neubaus erhält man einerseits einen zentrierten Blick hin zum Baudenkmal Wiertum und der Burgruine und auf der anderen Seite einen perfekten Blick in die münsterländische Parklandschaft. Die grundsätzliche Ausrichtung der ehemals vorhandenen Baukörper mit ihrem nördlichen Vorplatz wurde aufgegriffen, jedoch wurde der Neubau etwas tiefer „vor“ den Hang platziert, um die Eingriffe in das vorhandene Felsprofil minimal zu halten.

Funktionalität

Das Gebäude wurde in zwei Baukörper aufgeteilt, die im Erdgeschoss und in den darunter liegenden Geschosse miteinander verbunden sind. Im Hauptbaukörper befindet sich die Hotelnutzung, im westlichen kleineren Baukörper befindet sich der Veranstaltungsbereich und die Appartmentnutzung .

Im Erdgeschoss befindet sich im östlichen Teil des Gebäudes die Hotellobby mit Rezeption und angegliederter Bar. Das Hotelrestaurant mit seiner großzügigen Terrasse ist Richtung Süden ausgerichtet und bietet somit den Gästen einen perfekten Ausblick in die Natur. Geht man in den westlichen Gebäudeteil gelangt man in den ruhigeren Kommunikations-Bereich und das Kaminzimmer sowie das großzügige Foyer für die Veranstaltungsbereiche. Südlich des Foyers befindet sich das     à-la-carte-Restaurant, welches wie das Foyer über einen separaten Zugang durch die Haupteingangsfassade verfügt. Die Veranstaltungsräume befinden sich im Erdgeschoss und              1. Obergeschoss des kleineren Baukörpers und erhalten somit einen notwendigen Abstand zum Hotelbetrieb. Die Hotellobby mit Bar und Restaurant soll offen und flexibel gestaltet werden um dem Gast eine maximale Großzügigkeit zu bieten.

Im ersten Untergeschoss befindet sich die Tiefgarage mit 60 Stellplätzen. Die Tiefgarageneinfahrt wird in Verlängerung des kleinen Baukörpers über die Straße Meesenhof erschlossen.

Unter dem kleinen Baukörper wird der Mitarbeiterbereich und die Küche untergebracht. Letztere erstreckt sich weiter Richtung Süd-Osten und liegt somit optimal im Knotenpunkt zwischen Veranstaltung und Restaurant. Durch eine vertikale Erschließung mit zwei Speiseaufzügen gelangt man direkt in den Wirtschaftsbereich im Erdgeschoss, von wo sowohl das à-la-Carte-Restaurant als auch das Hotelrestaurant optimal bedient werden können. Die Anlieferung befindet sich ebenfalls in der Tiefgarage in unmittelbare Nähe zu den Wirtschaftsräumen.

Unter dem Hauptbaukörper befinden sich 14 Standardzimmer.

Im 2. Untergeschoss wird im kleinen Baukörper der Verwaltungsbereich und im hinteren Bereich der Wirtschaftsbereich des Hotels positioniert. Die restliche Fläche nimmt der Wellnessbereich mit insgesamt rund 1.225 qm ein. Dessen Fitness- und Ruhebereich öffnet sich großzügig Richtung Süden und verfügt zudem über eine Südterrasse, auf der die Gäste nach einem Saunabesuch entspannen können.

Im dritten bis fünften Untergeschoss befinden sich je 14 Standardzimmer im Hauptbaukörper. Der kleinere Baukörper verfügt über keine weiteren Untergeschosse.

Im ersten Obergeschoss befinden sich weitere Veranstaltungsräume im kleinen Baukörper und 14 Standardzimmer im Hauptbaukörper.

Im zweiten bis vierten Obergeschoss befinden sich im kleinen Baukörper die Appartements. Insgesamt stehen 2 Appartements des Typs 1, 4 des Typs 2 und 2 des Typs 3 zur Verfügung.

Im langen Baukörper befinden sich auf der zweiten Etage weitere 11 Standard-Zimmer und 2 Junior-Suiten. Auf der dritten Etage befinden sich ausschließlich Junior-Suiten und eine Suite. Sämtliche Junior-Suiten erfüllen die Ansprüche an eine behindertengerechte Ausstattung.

Als Highlight bietet das neue Hotel Burggraf eine „Aussichts-Bar“  in der vierten Etage. Auf der großzügigen Terrasse hat der Besucher den bestmöglichen Blick auf die Burgruine, den Wierturm, sowie das Tecklenburger Land.

Alternativ könnten die Gästezimmer des vierten Obergeschosses auch als „Sky-Bar“ genutzt werden.

Erschließung

Das neue Hotel „Burggraf“ wird über die Straße „Meesenhof“ erschlossen. Die Hotelgäste fahren über einen einladenden Vorplatz unter ein großzügiges Vordach und können witterungsgeschützt das Hotel betreten. Alternativ können die Gäste direkt in die Tiefgarage fahren und über zwei Aufzüge direkt in die Hotellobby gelangen. Die Appartements, die Veranstaltungsräume und das à-la-carte-Restaurant  werden ebenfalls unter dem Vordach, jedoch separat in der westlichen Gebäudeecke erschlossen.

Die Hotelgäste gelangen über zwei Aufzüge im östlichen Erschließungskern in die Zimmeretagen, den Wellness-Bereich, die „Aussichts-Bar“ und des Restaurant im Erdgeschoss.

Der westliche Erschließungskern dient neben dem Fluchtweg ausschließlich dem Service. Er verbindet den Wirtschafts- und Verwaltungsbereich im zweiten UG, den Küchen und Mitarbeiter-Bereich im ersten UG, sowie das EG miteinander und mit den Bereichen der Hotelgäste. Der westliche Erschließungskern im kleinen Baukörper dient ebenfalls der Versorgung der Veranstaltungsräume von Küche und Service. Die Positionierung der notwendigen Wirtschaftsbereiche konzentriert sich im 1. und 2. Untergeschoss im Bereich der Verbindung beider Baukörper.

Materialien und Konstruktion

Das Hotel wird in massiver Bauweise errichtet. Durch ein Raster, welches sich radial zum Mittelpunkt hin auffächert, wird durch eine modulare Bauweise eine maximale Wirtschaftlichkeit erreicht. Die großzügigen, bodentiefen Fenster der Zimmer erhalten Schiebetüren, die auf einen kleinen französischen Balkon führen, der gleichzeitig als Reinigungsbalkon dient, so dass aufwendige und teure Reinigungskonstruktionen entfallen. Die Fenster werden durch Sichtbetonrahmen eingefasst. Die Erschließungskerne und die Sockel zeigen sich in hellem Klinker, der sich in die Umgebung einfügt und diese nicht dominiert. Das Innere des Hotels soll hell und freundlich wirken; überwiegend kommen helle Farben zum Einsatz. Auf Grund des Standortes mitten in der Natur finden natürliche Materialien Verwendung.