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Gymnasium Gerresheim Düsseldorf
Projekt­informationen
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Gymnasium Gerresheim Düsseldorf

NutzungGymnasium
BauherrIPM Düsseldorf
OrtDüsseldorf
Jahr2021
BGF15.460 qm

Vorwort

Aufgrund der Wiedereinführung des neunjährigen Bildungsgangs an Gymnasien (G9) hat die Stadt Düsseldorf beschlossen, die hierfür notwendigen baulichen Vorraussetzungen am Standort des Gymnasium Gerresheim umzusetzen.

Diese baulichen Maßnahmen beinhalten sowohl Umbauten im Bestand als auch einen Erweiterungsbau am Gebäude C und den Neubau eines Aula- und Sporthallengebäudes.

Rückbau/ Zustand der bestehenden Aula und Sporthallen

Beide bestehenden Sporthallen weisen einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Der Aufwand um die Objekte in einen adäquaten, zukunftsfähigen Zustand zu versetzen, ist enorm. Es sind grundlegende Sanierungsarbeiten an der gesamten Gebäudehülle, einschließlich Türen und Fenster und den erdberührten Bereichen erforderlich. Darüber hinaus ist die gesamte technische Gebäudeausstattung in einem nicht zukunftsfähigen Zustand, dies betrifft auch die haustechnischen Anlagen der Aula.

Im Ergebnis würden die Gebäude auch nach einer umfänglichen und kostenintensiven Sanierung hinter dem heute aktuellen Standard zurückbleiben. Dies bedeutet auch, dass für die Objekte nach der Sanierung höhere Betriebskosten anfallen werden als bei einem vergleichbaren Neubau.

Insgesamt würde der Aufwand für eine Grundsanierung beider Sporthallen die anteiligen Kosten eines Neubaus übersteigen.

Im Weiteren kann aufgrund der notwendigen Erneuerung der Lüftungsanlage der Aula bei einem Neubau die Lüftungsanlage der Sporthalle mit an die neue Lüftungsanlage der Aula aufgeschaltet werden. Hier ist ein großer Synergieeffekt zu erwarten.

Auf dieser Grundlage wurde die Entscheidung getroffen, einen Neubau zu errichten, für den verschiedene Gebäudevolumen untersucht wurden. Der geplante Ersatzneubau als 3-fach Sporthalle weist nun ein erheblich günstigeres Verhältnis von Hüllfläche zum Volumen (A/V) auf, als die beiden Bestandshallen in Verbindung mit einer zusätzlichen Einfachsporthalle.

Entwurfskonzept/ Leitidee

Aula- und Sporthallengebäude

Die bestehenden Sporthallen und das bestehende Aulagebäude werden durch eine neue 3-fach Sporthalle mit angeschlossener Aula ersetzt. Im Sockelgeschoss der Sporthalle befinden sich die eigentliche Sporthalle und die dafür notwendigen Geräteräume und Umkleiden. Auf Grundlage der Entscheidung für eine Vollunterkellerung des neuen Baukörpers befinden sich im Sockelgeschoss der Aula ein Fahrradkeller sowie Technik- und Lagerräume.

Im Erdgeschoss der Sporthalle befinden sich eine Zuschauertribüne, ein Gymnastikraum und WC-Anlagen als Ersatz für die rückzubauenden Pausentoiletten auf dem Schulhof. Daran schließt ein großzügiges Foyer mit Thekenbereich an, von wo aus die Aula mit Bühnenbereich und dahinter angeordneten Nebenräumen erschlossen werden kann.

Die Aula wird dem Stadtteil neben der Schulnutzung auch für zahlreiche außerschulische Nutzungen zur Verfügung stehen und ist zusammen mit dem Foyer für bis zu 1.000 Besucher ausgelegt.

Oberhalb der Sporthalle im 1. Obergeschoss befinden sich in Form eines Staffelgeschosses die im Raumprogramm zusätzlich geforderten Musik- und Informatikräume. Größtenteils werden die notwendigen Technikflächen im Erdgeschoss und im 1 Obergeschoss untergebracht.

Mittels eines Aufzuges im Gebäudeteil der Sporthalle und eines Plattformliftes im hinteren Bereich der Aula ist das gesamte Gebäude sowohl von Süden (Am Lehn) als auch von Norden (Schulhof) barrierefrei zugänglich.

Bestand

Gebäude A/B

Es werden auf allen Geschossen Umbaumaßnahmen innerhalb der bestehenden Räumlichkeiten geplant.

Im Sockelgeschoss des Gebäudes B werden Ganztagsräume zu Klassenräumen umgenutzt und ein großzügiges Schularchiv entsteht im Gebäudeteil A.

Im Erdgeschoss (A) wird dem Wunsch der Schule nach zusätzlichen Lehrerarbeitsplätzen im Rahmen der Umgestaltung des gesamten Verwaltungsbereiches nachgekommen.

Mit Anschluss an den Haupteingang werden das Sekretariat und die Büroräume der (stellvertretenden) Schulleitung mit Zugang zu einem separaten Kopierraum und einer Teeküche verortet.

Daran anschließend wird ein großzügiger und offener Bereich für die Lehrerarbeit geschaffen. Ergänzt wird dieser Arbeitsbereich um einen Kopierraum und einen Raum zur Stillarbeit.

Darüber hinaus werden angrenzend an die Stillarbeit neue WCs für die Lehrer geschaffen und die im Erdgeschoss verorteten Schüler-WCs werden aufgrund des desolaten Zustandes saniert.

In den oberen Geschossen werden einzelne Räume u.a. zu Verwaltungs- und Büroräumen umfunktioniert und im 2. Obergeschoss entsteht ein neu gestalteter Fachraum für die Chemie mit angrenzender Sammlung. Um mit dem bereits vorhandenen Aufzug im Gebäudeteil B auch alle Räumlichkeiten von Gebäude A barrierefrei erschließen zu können, wird im 1. und 2. Obergeschoss eine Brücke geschaffen. Diese überspannt den Innenhof und nimmt die Fassadenlogik der Treppenhäuser auf.

Gebäude C
Ein kleiner Erweiterungsbau dient dazu, das Gebäude C mit dem notwendigen 2. Rettungsweg und einem Aufzug aufzurüsten. Somit ist nach dieser Maßnahme auch das Gebäude C barrierefrei erschließbar.
Im Untergeschoss des Gebäudes C werden die Ersatzflächen für die JFE verortet. Hierfür muss das Sockelgeschoss freigelegt und die Ostfassade geöffnet werden. Entlang der neuen Ostfassade werden dann Außenflächen für die JFE errichtet.

In den oberen Geschossen werden einige Räumlichkeiten umgenutzt. Im Rahmen des Rückbaus der Waschtische aus den Räumen entstehen Hygienenischen auf den Fluren des Erdgeschosses und 1. Obergeschosses.

Neben den oben genannten Maßnahmen im Gebäude A und C, die unter den Maßnahmen zur Rückkehr zu G9 zusammenzufassen sind, sollen auch allgemeine Sanierungsarbeiten stattfinden.
Unter dem Oberbegriff Masterplan, der sich auch in den Kosten wiederfindet, sollen in sämtlichen Räumen der Bestandsgebäude, in denen noch keine Sanierung der Decke erfolgt ist, die Decken durch neue Akustikdecken mit LED-Beleuchtung ersetzt werden. Dies gilt auch für Räumlichkeiten, für die keine Umnutzung oder Ähnliches vorgesehen ist.

Erschließung/ Außenanlagen

Durch den Rückbau der bestehenden Sporthallen und die Neuanordnung eines Baukörpers, der eine Aula, eine 3-Sporthalle und Fachräume der Schule vereint, kann das Schulgelände neu gestaltet werden. Es ergibt sich ein größerer Freiraum zwischen den Gebäudeteilen, der durch die Außenanlagenplanung neu bespielt wird und mehr Bewegungsflächen für die Schüler bietet.

Rampen- und Treppenanlagen machen die verschiedenen Höhenniveaus für alle Schüler zugänglich, sodass alle Gebäude von außen wie von innen barrierefrei erschließbar sind.

Das Gelände bietet nun verbesserte Zugangsmöglichkeiten an. Von Norden kommend (Am Grünewald) bleibt der Zugang zum Schulhof erhalten und wird mit neuen Fahrradstellplätzen aufgewertet. Von Osten (Gräulinger Straße) liegt zum einen der Zugang zur JFE, doch auch der Schulhof ist von hier aus zu erreichen. Im Westen wird der Zugangsbereich mit Anlieferung der Mensa im Rahmen der Außenanlagenplanung ebenfalls neu gestaltet. An allen genannten Punkten ist eine barrierefreie Zugänglichkeit des Geländes, teils über Rampen, gegeben.

Aula- und Sporthallengebäude

Das Aula- und Sporthallengebäude bietet drei Eingänge für die verschiedenen Nutzungen an.

Es gibt einen nördlichen (Schulhof) und einen südlichen (Am Lehn) Zugang zum Foyer, von wo aus in die eine Richtung die Aula und in die andere Richtung die Sporthalle erreicht werden können. Der südliche Zugang fernab der Schulgebäude eignet sich vor allem auch für die zahlreichen außerschulischen Veranstaltungen, die in der Aula stattfinden.

Darüber hinaus gibt es im Osten einen zusätzlichen Eingang zur Sporthalle, der sich beispielsweise für Vereinssport außerhalb der Schulzeiten anbietet.

Gebäude A

Die Umbaumaßnahmen nehmen keinen Einfluss auf die Zugänglichkeit von Gebäude A, welches weiterhin sowohl von der Straße

Am Poth als auch von Seiten des Schulhofes erschlossen werden kann.

Gebäude C

Das Gebäude C erhält mit seinem Erweiterungsbau neue Zugangsmöglichkeiten. Zum einen trägt der darin verortete neue Aufzug, wie oben erläutert, zur Barrierefreiheit des Gebäudesteils bei. Zudem entsteht ein zweites Treppenhaus mit Zugang im Erdgeschoss sowie ein separater Zugang zur JFE im Sockelgeschoss.

Materialität

Aula- und Sporthallengebäude

Bei den Sporthallen soll ein massiver Sockel aus einem ortsüblichen Verblender geschaffen werden. Oberhalb des „Sockels“ soll eine leichte Konstruktion aus Glas und Aluminium aufgesetzt werden.

Gebäude A

Die neu geplante Brücke im südlichen Innenhof von Gebäude A soll als geschlossenes (beheiztes) Volumen ausgeführt werden. Die Fassade stellt sich als Verglasung in Kombination mit Fassadenplatten aus Aluminium dar.

Gebäude C

Die Fassade des freigelegten Sockelgeschosses im Gebäude C erhält einen Verblender in Anpassung an die Sporthalle. Im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss nimmt die Erweiterung die Fassadengestaltung des Bestandes auf und führt sie weiter.

Ökologie/ Umweltschutz

Im Rahmen der Baumaßnahmen wird an verschiedensten Stellen ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet.

Zum einen erhalten sämtliche Dächer des Aula- und Sporthallengebäudes eine extensive Begrünung mit einer Substratstärke gemäß der Richtlinien der Landeshauptstadt Düsseldorf. Darüber hinaus wird das Dach der Aula mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Die Anlage ist auf die Deckung des Eigenbedarfs des Gebäudes ausgerichtet.

Bei der Gestaltung des Außenraumes wird großen Wert darauf gelegt, dass möglichst viele Bestandsbäume erhalten werden können. Zudem werden im Rahmen der Gesamtbetrachtung des Schulgeländes im Rahmen der Außenanlagenplanung zahlreiche Neupflanzungen von Bäumen vorgenommen.

Mit dem Fahrradkeller im Sockelgeschoss der Aula und der zusätzlichen Anordnung von neuen Fahrradstellplätzen rund um das Schulgelände herum, soll ein Anreiz zur Nutzung des Fahrrads geschaffen werden.