Geistliches Zentrum Kirchhundem
Nutzung | Glaubensausübung, Wohnen |
Bauherr | Pfarrei St. Mariä Heimsuchung Kohlhagen |
Ort | Kirchhundem-Kohlhagen |
Jahr | 2018 |
BGF | 1.200 qm |
Wettbewerb |
Der Ansatz für die Lösung der Aufgabe ist das bestehende Ensemble aus Kirche und Küsterhaus nicht wesentlich zu stören und gleichzeitig für die gewünschten Apartments und Gästezimmern die benötigte Privatsphäre zu schaffen. Gleichzeitig sollen die öffentlichen Bereiche leicht auffindbar und zugänglich sein. An den Bestand wird ein zeitgemäß gestalteter Neubau in gleicher Kubatur an die westliche Geländekante platziert um dort Wohnräume in privater Atmosphäre zu schaffen.
Der vorliegende Entwurf basiert auf einer strengen modularen Ordnung, die aus dem Bestandsgebäude und den verschiedenen erforderlichen Funktionsbereichen differenziert abgeleitet wird. Gleichzeitig wird durch den Ansatz einen möglichst kompakten und zusammenhängenden Baukörper zu entwickeln, das Bestreben nach einem wirtschaftlichen und energiesparenden Grundlayout unterstrichen. Das neue "Geistiliche Zentrum" setzt sich im wesentlichen aus drei Teilen zusammen. Der Wohnteil im neuen Haus an der westlichen Gebäudegrenze, der eingeschossige Mittelteil als Hauptzugang mit großzügigem Foyer sowie dem ehemaligen Küsterhaus mit den öffentlichen Nutzungen. Die Gebäudeteile sind getrennt nutzbar. Vom neuen Haupteingang an der Nordseite im Untergeschoss ist der Wohnteil durch eine Verbindungstür getrennt. Der eigentliche Eingang liegt separat an der Südseite. Daneben befinden sich die drei überdachten KFZ-Stellplätze. Um das Bestandsgebäude sinnvoll zu nutzen und das gewünschte Raumprogramm zu realisieren wird es zunächst entkernt. Barrierefrei erschlossen wird das Gebäude über einen Aufzug der im Foyer im Untergeschoss startet und dann als außenliegender Aufzug in einem Rund aus Sichtbeton die weiteren Geschosse anfährt. Die beiden Gruppenräume im Altbau sind getrennt nutzbar. Der große Gruppenraum erhält zusätzlich eine mobile Trennwand. Auch der Meditationsraum im eingeschossigen Mittelteil kann eigenständig genutzt werden. Um ihm die nötige Ruhe zu geben wird er nur über das kleine Atrium belichtet. Um eine wirtschaftliche und speziell auf den neuen Bedarf ausgelegte Heizungsanlage mit Heizöltank realisieren zu können ist in einem zweiten Untergeschoss im Neubauteil ein bedarfsgerechter Heizungskeller angedacht.
Die fußläufige Erschließung erfolgt meist vom großen Parkplatz nördlich des Gebäudes. Daher werden Haupteingang und Foyer auf der Nordseite platziert. So können die Besucher vom Parkplatz auf kurzem Wege in die Kirche, den großen Saal im Bestandgebäude oder auch in das neue Foyer im Zwischenteil (Untergeschoss). Hier befinden sich die Toiletten, das Sekretariat sowie weitere Büros und der Meditationsraum. Von der Nordseite gelangt man auch barrierefrei in das Gebäude. Innen gibt es zusätzlich einen Aufzug der alle öffentlichen Bereiche erschließt. Der kleine und der große Gruppenraum liegen direkt übereinander und sind direkt über die Treppe oder den Aufzug zu erreichen. Im Erdgeschoss kann man vom Gruppenraum die große Dachterrasse begehen. Diese kann auch vom Wohnteil erreicht werden. Allen Apartments und Gästezimmer sind aber auch private Loggien in Westausrichtung zugeordnet.
Die Fassaden des Baukörpers leben vom Wechselspiel zwischen geschlossenen und offenen Flächen, abgeleitet sowohl aus der städtebaulichen Orientierung als auch aus der Grundrissorganisation. Die sorgfältig gegliederte Gebäudehülle besteht aus einer hell-beigen Natursteinfassade und großflächigen Fassadenöffnungen welche mit horizontalen Sichtbetonelementen gegliedert sind und sich so an den Sockel des Bestandsgebäudes anschließen. Analog zu den Fenstern im Bestandsgebäude werden auch die Fenster im Neubauteil als weiße Holzfenster ausgebildet. Im Inneren sind vor allem die glatt geputzten und weiß gestrichenen Wände wesentlich. Dazu kommt ein hochwertiger Natursteinboden in den öffentlichen Flächen. Die Gästezimmer und Apartments erhalten ein edles Echtholzparkett als Dünnparkett um für eine Fußbodenheizung geeignet zu sein. In den Außenflächen werden nur die notwendigen befestigten Flächen aus einem hellem Asphalt erstellt. Die übrigen Grundstücksflächen bleiben flexibel nutzbare Rasenflächen.